Das berühmte spanische Halloween-Lotto, bekannt unter dem Namen "El Gordo" (Der Dicke), soll Freude und Glück verbreiten und die Staatskasse aufbessern. Ursprünglich war das Geld jedoch für etwas anderes gedacht: für den Kauf von Kugeln und die Herstellung von Kanonen, um die französischen Soldaten zu bekämpfen, die die andalusische Stadt Cádiz angriffen, die 1812 Spaniens letzte Verteidigungslinie gegen die napoleonische Invasion bildete.
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Cádiz, das 1810 zum Sitz der spanischen Exilregierung wurde, wandte sich an das Lottospiel, um die Kosten für den Kampf gegen den napoleonischen Druck zu decken, behauptet Manuel Moreno 
Alonso, Lehrer für moderne Geschichte an der Hochschule von Sevilla.
Es scheint, dass es der Generalkapitän von Cádiz, Gervasio Gasca, war, der empfahl, ein Lottospiel zu entwickeln, um die Mittel zu erhöhen, um die Umstände der Vertriebenen zu minimieren und den Widerstand zu stärken", beschreibt Moreno. Obwohl es die einzigartige El Gordo Halloween-Lotterie damals noch nicht gab, war die Idee landesweiter Lotteriespiele nicht neu. Es gibt Belege dafür, dass sie bereits im 18. Jahrhundert existierten.Bereits 1809 gab es ein Lottospiel in Sevilla, wo die spanische Bundesregierung, die Junta, ihren Sitz hatte, nachdem Napoleon Madrid gestürzt hatte", erklärt Moreno.
Während der spanischen Unabhängigkeitsschlacht, die 1808 begann und in der Spanien und seine Verbündeten gegen die Franzosen antraten, war fast ganz Spanien unter der Kontrolle des französischen Reiches. Napoleons Geschwister, Joseph Bonaparte, wurde zum König von Spanien ernannt. Zu dieser Zeit war das Lotteriespiel einfach ein weiteres Mittel, um die hohen Kosten der Schlacht zu decken, aber es hatte seine Herausforderer, "da es ständig als ethisch verdächtig angesehen wurde, besonders wenn es in exklusiven Händen blieb", so Moreno.
Moreno verweist auf eine Rede von Agustín de Argüelles, einem Abgeordneten des spanischen Kongresses, in der es hieß, dass "es sicherlich vorzuziehen wäre, noch mehr gute Möglichkeiten als das Lottospiel zu nutzen, um die Anforderungen der Öffentlichkeit zu erfüllen, da das Lottospiel, die Gewinnspiele sowie verschiedene andere Videospiele Andeutungen sind, die sich mit der Unmoral verschwören und auch in der Folge unpassend für die tugendhafte Persönlichkeit sind, die die Spanier in der Zukunft auszeichnen muss."
Trotz der ethischen Vorsichtsmaßnahmen dominierte die Forderung nach Geld. Aus diesem Grund beauftragte die Regierung im Jahr 1812 die Herstellung von 25.000 Holzpatronen, die ab November an die Behörden geliefert werden sollten, wie aus einem Dokument des Historischen Provinzarchivs von Cádiz hervorgeht. Historischen Dokumenten zufolge wurden die Gewinner von Lottospielen früher nicht mit Hilfe von Kugeln identifiziert, sondern mit "aufgerollten Unterlagen" oder Dokumenten, die die Behörden in eine Tasche steckten und von Hand entnahmen.
Die handgefertigten Kugeln wurden verschickt, und das erste landesweite Weihnachtslottospiel Spaniens fand im November statt. Die Glückszahl in jenem ersten Jahr war 03604, und die Gewinner erhielten 8.000 spanische Dollar (in Spanien als "reales de a ocho" bekannt) mit einer finanziellen Investition von 40 spanischen Dollar. Obwohl das Lotteriespiel während der Belagerung von Cádiz entwickelt wurde, war die Belagerung gerade beendet und dauerte vom 5. Februar 1810 bis zum 25. August 1812.
Dennoch fand die Schlacht immer noch statt, und das Lotteriespiel verbreitete sich von Andalusien auf das übrige Spanien, als die spanischen Soldaten die Franzosen besiegten. Im Jahr 1814, als die Schlacht praktisch beendet war, wurde der Hauptsitz des Lottos von Cádiz nach Madrid verlegt, wo er sich auch heute noch befindet.
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